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Wie beeinflussen wir den Biodiversitätsverlust weltweit?

Biodiversität

Auch der internationale Handel hat massive Auswirkungen auf die Biodiversität. Derzeit werden vor allem im globalen Süden landwirtschaftliche Flächen ausgeweitet (Querverweis K9 Ökolandbau). Grund hierfür ist weniger der lokale Ernährungsbedarf als der steigende Bedarf an Agrar- und auch Forstprodukten auf den internationalen Märkten. Während die Produktion für den Export und für die Versorgung urbaner Zentren steigt, ist die Bedeutung der Subsistenzwirtschaft, also Anbau für den Eigenbedarf, zurückgegangen.

Ernteflächen für den Konsum in Deutschland pro Kopf

Angaben in Quadratmetern. Unterteilt nach Nutzung sowie nach Flächen im Ausland und im Inland. Die größte Fläche wird im In- und Ausland für Futtermittel gebraucht.

Kastner et al., 2014: Rapid Growth in Agricultural Trade, und FAO
Mehr Export, mehr Gefahr für die Biodiversität

Die Flächen, die wir durch unseren Konsum in anderen Ländern in Anspruch nehmen, ist 3-fach höher als unser Flächenanspruch in Deutschland. Bei Landwirtschaft (teilweise auch der Fortwirtschaft), die vorwiegend auf Export ausgerichtet ist, handelt es sich oft um intensiv bewirtschaftete Monokulturen. Der Export von Rindfleisch, Soja und Palmöl aus einigen wenigen Ländern in Lateinamerika und Südostasien in den globalen Norden, also zu uns, sind Beispiele hierfür. Dieser Export kann mit dem jährlichen Verlust von Hunderttausenden Hektar Wald in Verbindung gebracht werden. Studien zeigen, dass die Rolle des internationalen Handels für die Bedrohung der Biodiversität zunimmt. Damit hat unser Konsum in Deutschland über die internationalen Handelsketten deutliche negative Folgen für die Biodiversität in Ländern des Globalen Südens.

Den höchsten Einfluss auf den Verlust der Vielfalt von Wirbeltierarten haben Soja, Palmöl, Kaffee, Kakao, Zucker, Rindfleisch und Kautschuk.

Die Bedrohung der Vogelvielfalt und die Viehzucht hängen eng zusammen